2010年7月5日

搖籃曲集錦_之三

Quelle: Die Zeit

"Abend wird es wieder"

Melodie: Johann Christian Heinrich Rinck (1770 –1846)
Text: Hoffmann von Fallersleben (1798 –1874)


1. Strophe
Abend wird es wieder,
über Wald und Feld
säuselt Frieden nieder,
und es ruht die Welt.

2. Strophe
Nur der Bach ergießet
sich am Felsen dort,
und er braust und fließet
immer, immer fort.

3. Strophe
Und kein Abend bringet
Frieden ihm und Ruh,
keine Glocke klinget
ihm ein Rastlied zu.

4. Strophe
So in deinem Streben
bist, mein Herz, auch du:
Gott nur kann dir geben
wahre Abendruh.

"Kindlein mein"

Die 2. Strophe ist in zwei Varianten überliefert.
Melodie und Text: Volkslied aus Mähren


1. Strophe
Kindlein mein, schlaf doch ein,
weil die Sterne kommen.
Und der Mond kommt auch
schon wieder angeschwommen.
Eia Wiege, Wiege mein,
schlaf, mein Kindlein, schlaf nun ein.

2. Strophe
Kindlein mein, schlaf doch ein,
Vöglein fliegt vom Baume;
fliegt geschwind zu meinem Kind,
singt ihm vor im Traume.
Eia Wiege, Wiege mein,
schlaf, mein Kindlein, schlaf nun ein.

oder
Kindlein mein, schlaf doch ein,
denn die Nacht kommt nieder.
Und der Wind summt dem Kind
seine Wiegenlieder.
Eia Wiege, Wiege mein,
schlaf, mein Kindlein, schlafe ein.


"Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen"

Melodie: nach einem Choral aus dem Nürnberger Gesangbuch von 1731
Text: Nachtwächterlied aus dem 18. Jahrhundert in sieben Strophen nach Erk Böhme, Deutscher Liederhort, 1893/94


1. Strophe
Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen,
unsre Glock hat zehn geschlagen!
Zehn Gebote setzt’ Gott ein;
gib, dass wir gehorsam sein!
Menschen wachen kann nichts nützen,
Gott muss wachen, Gott muss schützen;
Herr, durch deine Güt und Macht,
schenk uns eine gute Nacht!

2. Strophe
Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen,
unsre Glock hat elf geschlagen!
Elf der Jünger blieben treu;
hilf, dass wir im Tod ohn Reu.
Menschenwachen …


3. Strophe
Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen,
unsre Glock hat zwölf geschlagen!
Zwölf, das ist das Ziel der Zeit;
Mensch, bedenk die Ewigkeit!
Menschenwachen …

4. Strophe
Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen,
unsre Glock hat eins geschlagen!
Eins ist allein der ew‘ge Gott,
der uns trägt aus aller Not!
Alle Sternlein müssen schwinden,
und der Tag wird sich einfinden;
danket Gott, der uns die Nacht
hat so väterlich bedacht.

"Aber heidschi bumbeidschi"

Melodie und Text: aus Südböhmen


1. Strophe
Aber heidschi bumbeidschi, schlaf lange,
es is ja dein Muatter ausgange,
sie is ja ausganga und kimmt nimma hoam
und lasst dös kloan Büabale ganz alloan.
Aber heidschi bumbeidschi bumbum!
Aber heidschi bumbeidschi bumbum.

2. Strophe
Aber heidschi bumbeidschi, schlaf süaße,
die Engelein lassen di grüaße,
sie lassen di grüaßn und lassen di fragn,
ob du in‘ Himmel spazieren willst fahrn.
Aber heidschi bumbeidschi ...

3. Strophe
Aber heidschi bumbeidschi, in’ Himmel,
da fahrt di a schneeweißer Schimmel,
drauf sitzt a kloans Engerl mit oaner Latern,
drein leuchtet vom Himmel der allerschenst Stern.
Aber heidschi bumbeidschi ...

4. Strophe
Und da Heidschi-Bumbeidschi is kumma
und hat ma mei Büaberl mitg’numma.
Er hat ma‘s mitg’numma und hat‘s neama bracht,
drum wünsch i mein’ Büaberl a recht guate Nacht.
Aber heidschi bumbeidschi ...

"Schlaf, Kindchen, balde"

Melodie: Karl Friedrich Curschmann (1805 –1841), Nr. 4 aus Fünf Lieder op. 5
Text: Wilhelm Wackernagel (1806 –1869)


1. Strophe
Schlaf, Kindchen, balde, die Vögel fliegen im Walde,
sie fliegen im Walde bald hoch, bald nieder
und bringen dem Kindchen den Schlaf bald wieder.
Schlaf, Kindchen, balde, schlaf, Kindchen, balde.

2. Strophe
Schlaf, Kindchen, balde! Ein Bäumchen steht im Walde,
und wenn man an dem Bäumchen rüttelt,
so wird der Schlaf herabgeschüttelt.
Schlaf, Kindchen, balde, schlaf, Kindchen, balde.

3. Strophe
Schlaf, Kindchen, balde! Die Vögel fliegen im Walde,
da kommen die Vögel schon alle wieder
und setzen den Schlaf auf dein Bettchen nieder.
Schlaf, Kindchen, balde, schlaf, Kindchen, balde.

"Abends will ich schlafen gehn"

Melodie: Engelbert Humperdinck (1854 - 1921), aus der Oper Hänsel und Gretel
Text: Adelheid Wette (1858 - 1916) nach dem Volkslied Abends wenn ich schlafen geh aus Des Knaben Wunderhorn


Abends, will ich schlafen gehn,
vierzehn Engel um mich stehn:
zwei zu meinen Häupten,
zwei zu meinen Füßen,
zwei zu meiner Rechten,
zwei zu meiner Linken,
zweie die mich decken,
zweie die mich wecken,
zweie die mich weisen
zu Himmels Paradeisen.

"Mariä Wiegenlied"

Melodie: Max Reger (1873 –1916), Nr. 52 aus Schlichte Weisen op. 76
Text: Martin Boelitz (1874 –1918)


Maria sitzt am Rosenhag* und wiegt ihr Jesuskind,
durch die Blätter leiser weht der warme Sommerwind.
Zu ihren Füßen singt ein buntes Vögelein:
Schlaf, Kindlein, süße, schlaf nun ein!
Hold ist dein Lächeln, holder deines Schlummers Lust,
leg dein müdes Köpfchen fest an deiner Mutter Brust!
Schlaf, Kindlein, süße, schlaf nun ein!

*Rosenhag/ Hag: Hecke oder eingehegtes Gelände

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