Quelle: Die Zeit
"Die Blümelein, sie schlafen"
In einer Fassung von Johannes Brahms (1833-1897). Nach der Melodie von Zu Bethlehem geboren aus dem 16. Jahrhundert, adaptiert vom Textdichter Anton Wilhelm von Zuccalmaglio (1803-1869).
1. Strophe
Die Blümelein, sie schlafen
längst im Mondenschein.
Sie nicken mit den Köpfen
auf ihren Stängelein.
Es rüttelt sich der Blütenbaum,
er säuselt wie im Traum:
Schlafe, schlafe,
schlaf du, mein Kindelein!
Es rüttelt sich der Blütenbaum,
er säuselt wie im Traum:
Schlafe, schlafe,
schlaf du, mein Kindelein!
2. Strophe
Sandmännchen kommt geschlichen
und guckt durchs Fensterlein,
ob irgend noch ein Liebchen
nicht mag zu Bette sein.
Und wo er nur ein Kindchen fand,
streut er ihm in die Augen Sand.
Schlafe, schlafe,
schlaf du, mein Kindelein!
Und wo er nur ein Kindchen fand,
streut er ihm in die Augen Sand.
Schlafe, schlafe,
schlaf du, mein Kindelein!
"Der Mond ist aufgegangen"
Erstmals notiert im Jahr 1790
Melodie: Johann Abraham Peter Schulz (1747-1800)
Text: Matthias Claudius (1740-1815)
1. Strophe
Der Mond ist aufgegangen
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.
2. Strophe
Wie ist die Welt so stille
und in der Dämmrung Hülle
so traulich und so hold
als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt.
3. Strophe
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.
4. Strophe
Wir stolzen Menschenkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel.
Wir spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel.
5. Strophe
Gott, lass dein Heil uns schauen,
auf nichts Vergänglichs trauen,
nicht Eitelkeit uns freun;
lass uns einfältig werden
und vor dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein.
6. Strophe
Wollst endlich sonder Grämen
aus dieser Welt uns nehmen
durch einen sanften Tod;
und wenn du uns genommen,
lass uns in’ Himmel kommen,
du unser Herr und unser Gott.
7. Strophe
So legt euch denn, ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder;
kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen
und lass uns ruhig schlafen.
Und unsern kranken Nachbarn auch!
"Nun schweigt die Höh"
Melodie: Ernst Friedrich Kauffmann (1803-1856)
Text: Hoffmann v. Fallersleben (1798-1874)
Nun schweigt die Höh, nun schweigt das Tal,
der Glockenklang verhallt,
nun ruht, erhellt vom Abendstrahl,
der See und auch der Wald.
Nun ruh auch du, mein müdes Herz,
süß soll dein Schlummer sein;
die Liebe hüllt ja allen Schmerz
in ihren Fittig ein.
"Schlaf in guter Ruh"
Musik: Wilhelm Taubert (1811-1891), Zwölf Gesänge op. 27 Nr. 5
Text: Stephan Schütze (1771-1839)
1. Strophe
Schlaf in guter Ruh, tu die Äuglein zu,
höre, wie der Regen fällt, hör, wie Nachbars Hündchen bellt:
Hündchen hat den Mann gebissen, hat des Bettlers Kleid zerrissen,
Bettler läuft der Pforte zu, schlaf in guter Ruh.
2. Strophe
Still, mein süßes Kind, draußen weht der Wind.
Häschen, Häschen spitzt das Ohr, sieht aus langem Gras hervor:
Jäger kommt im grünen Kleide, jagt das Häschen aus der Weide,
Häschen läuft geschwind, geschwind, still, mein süßes Kind.
3. Strophe
Schlaf die Wänglein rot, hast noch keine Not.
Täubchen fliegt auf Feld und Flur, fliegt und sucht ein Körnchen nur:
ach! die Kleinen, still und bange, sprechen: »Mutter bleibt so lange«,
Mutter bleibt bis Abendrot: schlaf, hast keine Not.
4. Strophe
Kannst nur ruhig sein, Bettler kehrt schon ein.
Häschen schläft auf Stacheldorn, Häschen liegt nun schon im Korn,
Täubchen füttert seine Jungen, Vöglein hat nun ausgesungen,
müd ist alles, groß und klein, schlaf nur ruhig ein.
"Bei der Wiege"
Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), Sechs Lieder op. 47 Nr. 6
Text: Karl Klingemann (1798-1862)
1. Strophe
Schlummre und träume von kommender Zeit,
die sich dir bald muss entfalten,
träume mein Kind, von Freud und Leid,
träume von lieben Gestalten!
Mögen auch viele noch kommen und gehen,
müssen dir neue doch wieder entstehen,
bleibe nur fein geduldig!
2. Strophe
Schlummre und träume von Frühlingsgewalt,
schau all das Blühen und Werden
horch, wie im Hain der Vogelsang schallt,
Liebe im Himmel, auf Erden!
Heut zieht's vorüber und kann dich nicht kümmern,
doch wird dein Frühling auch blühn und schimmern,
bleibe nur fein geduldig! Schlummre!
沒有留言:
張貼留言