5月20日柏林愛樂大廳的屋頂發生火災,當天消息一經傳出,對全世界愛樂迷來講真是有如喪考妣,擔心要好一陣子都不能聽到其樂音。後來據悉其屋頂僅有三分之一嚴重受損,建築物的主體結構所幸無礙。(細節請參閱此網址)於是,諸多驚聞火災的愛樂迷才稍微鬆了一口氣。
談到柏林愛樂,不禁讓我聯想到最近看過一部有關它的紀錄片。在聊它之前,且讓我們先來聽一聽該紀錄片的片頭曲「Versteck dich nicht(別躲了)」的MV。這是一首由德國柏林裡某個叫做「Wickeds」的樂團所演唱的饒舌歌(Hip-Pop)。不過很抱歉的是,我在網路上查了半天,一直找不到該樂團的資料,所以沒有辦法提供多一點介紹。至於這首歌一開頭的歌詞是這樣的:
Versteck dich nicht, komm einfach mal raus! (別躲了!出來吧!)
Zeig was du kannst und ernte Applaus. (秀出你所能,並贏得掌聲。)
Die Anderen haben gesagt: "Ey, Mann du bist so weit!"(別人曾說:老兄!你不錯了啦!)
Doch der Weg ist lang und die Zeit mein Feind. (但路程尚遙,須與時為敵。)
跟該無名樂團相較,這部名為「Rhythm Is It!」紀錄片可就有名多了,曾獲得2005年巴伐利亞電影獎及德國電影獎的最佳紀錄片獎。(對了!剛剛看的那個MV裡就有剪輯進該紀錄片的一些片段。)該片所紀錄的乃是柏林愛樂於2003年2月所進行的一個計畫過程。那是由現任指揮賽門•拉特爾爵士(Sir Simon Rattle)跟編舞家Royston Maldoom合作,從柏林各級學校找了來自25國家的250名學生(8-20歲),共同演出史特拉文斯(Igor Stravinsky)的芭蕾舞劇「春之祭(Le sacre du printemps)」。該計畫的一大挑戰就是:在那些被找來參與舞蹈演出的人中,青少年大多屬於問題學生,全都沒有什麼舞蹈基礎、對古典音樂也不了解,但是他們卻需要在六週之內學會所有的表演動作。可想而知,那些學生最初一定會對這種東西毫無興趣,甚至不願認真排練。因此,Maldoom就常常得來個精神講話,以激勵他們,就如前面那個MV一開頭的那樣。
這個計畫背後其實頗富教育意含,因為它不光是為了推廣古典音樂、以使其能進入一般大眾的生活,更是因為它要藉此提供給問題青少年們一個擺脫舊生活模式的契機。在背後推動此計畫的Royston Maldoom跟Simon Rattle這兩個英國人,於紀錄片中提到自己小時候均屬同儕眼中的怪胎,所以從某個角度來講,我們可以說他們也都曾是世人眼中的問題學生。然而他們卻相信,奇怪的小孩在人生的道路上反而更有機會走得比別人更遠,只要他們不懼怕同儕訕笑而能認真做自己的話。只不過那個年齡層的小孩子們往往卻是最在乎同儕的目光,以致於也是最難做到這個「認真做自己」。所以他們將心比心,殷切希望這些參與演出的孩子們都能夠因為這個舞蹈課程與表演而得以改變其一生。
以下片段是出自於該計畫的現場演出錄影及幕後花絮,其則是隨附在前述紀錄片的DVD一併發行的。敬請觀賞!
這個計畫背後其實頗富教育意含,因為它不光是為了推廣古典音樂、以使其能進入一般大眾的生活,更是因為它要藉此提供給問題青少年們一個擺脫舊生活模式的契機。在背後推動此計畫的Royston Maldoom跟Simon Rattle這兩個英國人,於紀錄片中提到自己小時候均屬同儕眼中的怪胎,所以從某個角度來講,我們可以說他們也都曾是世人眼中的問題學生。然而他們卻相信,奇怪的小孩在人生的道路上反而更有機會走得比別人更遠,只要他們不懼怕同儕訕笑而能認真做自己的話。只不過那個年齡層的小孩子們往往卻是最在乎同儕的目光,以致於也是最難做到這個「認真做自己」。所以他們將心比心,殷切希望這些參與演出的孩子們都能夠因為這個舞蹈課程與表演而得以改變其一生。
以下片段是出自於該計畫的現場演出錄影及幕後花絮,其則是隨附在前述紀錄片的DVD一併發行的。敬請觀賞!
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http://www.spiegel.de/spiegelspecial/0,1518,590829,00.html
AUF DEM SCHULWEG
"Ich fordere Kinder heraus"
Von Annette Bruhns
18.11.2008, Spiegel-Online
Der britische Star-Choreograf Royston Maldoom, 65, lehrt Kinder Tanz und Disziplin.
SPIEGEL: Herr Maldoom, Ihr Motto ist: "You can change your life in a dance class" - du kannst dein Leben in der Tanzstunde verändern. Welche Veränderungen haben Sie bei Ihren Schülern erlebt?
Maldoom: Mehr Selbstvertrauen, ein viel besseres Körpergefühl, weniger Ängste. Stellen Sie sich den Fall eines typischen Klassenaußenseiters vor: Bei mir tanzt so einer plötzlich ein Solo. Er steht zum ersten Mal im Mittelpunkt; die anderen fangen an, ihn zu bewundern. Oder die Zappelphilippe, die nervigen, lauten Kinder, die, die angeblich an Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom leiden ...
KINDER BEIM TANZ: "DISZIPLIN BRINGT DICH NACH VORN"
SPIEGEL: ... angeblich?
Maldoom: Das ganze Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ist doch bloß eine Erfindung der Pharmaindustrie! Ich habe noch nie ein Kind kennengelernt, das sich nicht konzentrieren konnte. Ich habe allerdings Hunderte erlebt, die nicht aufmerksam waren. Es liegt nicht an den Kindern! Es liegt am schlechten Lehrer, es liegt am Erziehungssystem. Wieso übt dasselbe Kind, das sich morgens keine fünf Minuten im Klassenraum konzentrieren kann, nachmittags fünf Stunden lang Tricks auf dem Skateboard?
SPIEGEL: Lehrer sind oft skeptisch, dass Sie Ihre Schüler überfordern ...
Maldoom: ... weil sie in der Schule ständig Kinder erleben, die aus purer Langeweile, aus Mangel an Begeisterung, müde und unkonzentriert sind. Man muss Kinder fordern! Je mehr ich ihnen sage: Hey, ihr könnt das noch besser, desto mehr blühen sie auf. Sie merken, hier ist einer, der ihnen viel zutraut. Das puscht ihr Selbstbewusstsein enorm. Sie sind dann sogar bereit, sich diszipliniert zu verhalten.
SPIEGEL: Und Disziplin ist im Tanz oberstes Gebot.
Maldoom: Genau. Disziplin ist eine Überlebenskompetenz. In Peru oder Äthiopien, in allen Entwicklungsländern, in denen ich gearbeitet habe, muss ich das Kindern nicht erst beibringen: Die wissen längst, dass sie nur mit Disziplin vorankommen. Die sind gierig nach Bildung. Kindern die Vorstellung zu geben, die Dinge kämen schon von allein, ist grundfalsch. Sie kommen, wenn du bereit für sie bist und daran arbeitest. Disziplin bringt dich nach vorn. Wobei ich es nicht Disziplin nenne, sondern: Fokus.
SPIEGEL: Wie bringen Sie Fokus bei?
Maldoom: Ich verlange immer nur, das zu tun, was das Stück, den Tanz, am besten macht. Das ist das ganze Geheimnis. Ich kümmere mich nicht darum, wo die Kinder herkommen und was sonst in ihren Leben alles los ist; sie wollen auch nicht daran erinnert werden. Sie wollen was Neues, Aufregendes. Und der Tanz ist aufregend. Da beginnen die sozialen Beziehungen, und zwar in Abhängigkeit von dem, was die Choreografie verlangt. Und das entlastet die Kindern von ihren Problemen. Sie müssen was riskieren, und sie schaffen etwas, sie schaffen es sogar gut, und dadurch machen sie sich ein neues Bild von sich: Wow, ich kann das, ich bin viel besser, als ich dachte. Ich bin gar nicht das Opfer, ich bin nicht die Dicke, ich bin nicht das arme Kind arbeitsloser Eltern.
SPIEGEL: Wie kriegt man Jungen zum Tanzen? In "Rhythm Is It!" sagt ein Jugendlicher: Ich hasse es, jemanden anzufassen. Und dann sieht man ihn in Umarmungen mit anderen! Wie schafft man das?
Maldoom: Indem man den Protest ignoriert. Sein Problem geht viel tiefer als "ich mag nicht anfassen". Ich tue so, als hätte ich den Protest nicht gehört, und sage einfach: Die Choreografie verlangt das. Dann wird er sicherer. Er sagt sich: Ich mache das ja gar nicht, sondern Royston verlangt es von mir, also bin ich es nicht selbst, der es tut. Dann merkt er, es ist gar nicht so schrecklich. Manchmal dauert es ein, zwei Tage, bis so ein Kind sich überwindet.
SPIEGEL: Lassen Sie es diese zwei Tage lang in Ruhe?
Maldoom: Nein. Ich sage: Also wenn du nicht mitmachst, müssen wir sehen, wie wir dich so lange von der Bühne bekommen. Du kannst ja nicht danebenstehen und niemanden anfassen, während es die anderen tun, das passt nicht in die Choreografie. Ich gehe das Problem rein von der künstlerischen Seite an. Das wirkt befreiend. Ich zeige durchaus Mitgefühl, aber ich versuche dann, eine praktische Lösung für mein Problem zu finden. Ich werde nicht der Sozialarbeiter, der die Probleme oft noch verschlimmert, indem er sie angeht und das Kind darauf festlegt. Ich fordere es heraus, Neues zu entdecken.
SPIEGEL: Kann Tanzen Gewalttätigkeit vorbeugen?
Maldoom: Und wie! Wenn Kinder physischen Kontakt nur im Kontext von Gewalt oder Missbrauch kennenlernen, dann erkennen sie in allem nur den Gewaltanteil: beim Sport, beim Boxen, beim Raufen. Wobei Raufen normal ist - für junge Tieren wie für junge Menschen. Aber beim Tanz ist es anders: Da gibt es physischen Kontakt ohne kämpferische Absicht.
SPIEGEL: Wenn Sie mit Gruppen arbeiten, merken Sie, wer eine Opferrolle einnimmt und wer ein Bully, ein herrischer Typ, ist?
Maldoom: Nach einer Weile schon. Oft ist es das Beste, genau die beiden zusammenzutun. Und zwar mit Hinweis auf die Choreografie: Hey, ihr beiden, stellt euch mal zusammen, arbeitet zusammen. Und wenn es dann rumpelt, frag ich: Was ist das Problem? Wenn sich dann der eine über den anderen beschwert, dann provoziere ich: Warum tust du das? Ich mag diese Art von Verhalten nicht. Beim Tanzen ist das nicht erlaubt.
SPIEGEL: Hört es dann auf?
Maldoom: Nicht sofort, aber nach einer Zeit. Denn wenn sie zusammenarbeiten, dann wollen sie - wie alle anderen Teams auch - besser sein als die anderen. Und dabei bricht gewöhnlich der Damm.
Das Interview führte Annette Bruhns
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